Initiative Gemeinsam Bauen & Wohnen

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Literatur

Hartmann, Stefan
2020: (K)ein Idyll – Das Einfamilienhaus , Eine Wohnform in der Sackgasse . Triest Verlag für Architektur, Design und Typographie. .

Das Einfamilienhaus ist nach wie vor die beliebteste private Wohnform. Dabei ist es noch relativ jung. Es entstand als Arbeiterhaus im 19. Jahrhundert, seinen ersten Höhepunkt erlebte in den 1970er-Jahren. Bauwirtschaft, Landbesitzer und Gemeinden profitierten zunächst vom privaten Bauboom; Raumplanungsauflagen wurde aber unterlaufen. 

Heute sehen wir die Konsequenzen: Die Agglomerationen sind zersiedelt durch Einfamilienhaussiedlungen mit geringer Dichte. Die Kosten für Bau und Erhalt der Infrastrukturen belasten die Gemeinden. Hinzu kommt, dass viele Hausbesitzer der «Babyboomer»-Zeit heute alt und nicht mehr in der Lage sind, Haus und Garten zu führen, sodass mit ihrem Wegzug auch Leerstände entstehen.
Wie also können Einfamilienhausquartiere fit gemacht werden für eine nachhaltige zukünftige Nutzung? Wie bleiben sie attraktiv für ihre Bewohner und junge Familien?

Hertweg, Florian
2020: Architektur auf gemeinsamen Boden , Positionen und Modelle zur Bodenfrage . Lars Müller Publishers. Luxemburg.

Unser Umgang mit Grund und Boden beeinflusst Architektur und Stadtentwicklung massgeblich. Im letzten Jahrzehnt haben die Privatisierung von urbanem Boden sowie die Spekulation damit dramatisch zugenommen. Viele europäische Städte, die einem hohen Entwicklungsdruck unterliegen, verfügen selbst über so gut wie keinen baufähigen Bodenvorrat mehr. Angesichts der akuten Wohnungsnot stellt sich somit die Bodenfrage erneut: Inwiefern vermögen wir es, Boden als gemeinschaftliches Gut zu behandeln und ihn den Exzessen des Kapitalismus zu entziehen?

Architektur auf gemeinsamem Boden geht dieser Frage umfassend auf den Grund, indem es einen historischen Überblick liefert und dabei den Bogen von Henry George bis in die gegenwärtige Zeit spannt. Interviews mit globalen Akteuren geben Aufschluss über den heutigen Umgang mit der Bodenfrage. Das Buch zeigt herausragende Projekte, denen entweder eine rechtliche oder eine räumliche Trennung von Grund und Boden zugrunde liegt. Es liefert somit einen wertvollen Beitrag zur aktuellen Diskussion über eine nachhaltige Bodenpolitik.

Bundeinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung 2020: Baukultur für das Quartier Prozesskultur durch Konzeptvergabe . BBSR, BMI. .

Die Publikation zum Forschungsprojekt der Allgemeinen Ressortforschung "Baukultur für das Quartier. Prozesskultur durch Konzeptvergabe" untersuchte die Frage, inwieweit die Baukultur im Quartier durch Konzeptverfahren im breiteren Sinn beeinflusst und verbessert werden kann. Anhand von elf Best-Practice-Beispielen wurde das Spektrum der Konzeptvergabe als Teil der kommunalen Liegenschaftspolitik untersucht: Im Ergebnis sind Handlungsempfehlungen entstanden, die aufzeigen, wie Konzeptverfahren zum Beispiel durch niedrige Einstiegsschwellen, die Begutachtung durch ein Fachgremium und Qualitätssicherung zu einer hohen baukulturellen Qualität führen können. Die Publikation bietet den ersten bundesweiten Überblick zu diesem in großen Teilen noch ungeübten Verfahren und liefert wichtige Hinweise, wie Baukultur, bezahlbares Wohnen und eine qualitative Stadtentwicklung zusammengehen können.

https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/sonderveroeffentlichungen/2…
Fitz, Angelika
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Mayer, Karoline
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Ritter, Katharina
; Architektur Zentrum Wien 2020: Boden für Alle . Park Books. .

Der Boden ist unser kostbarstes und vor allem ein nicht vermehrbares Gut. Ein sorgloser oder kapitalgetriebener Umgang mit dieser Ressource hat die Zersiedelung beschleunigt. Die fortschreitende Versiegelung des Bodens trägt zur Klimakrise bei und gefährdet die Ernährungssicherheit. Die Hortung von Grundstücken und die Spekulation verteuern das Wohnen und führen zu schleichender Privatisierung des öffentlichen Raums. Schwache oder nicht angewandte Instrumente der Raumplanung, steuerliche Fehlanreize und eine weithin mutlose Politik schreiben den Status quo fort, anstatt Visionen für die Zukunft zu entwickeln.

Anschaulich und konkret, kritisch und manchmal auch unfreiwillig absurd erläutert Boden für Alle die politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Hintergründe. Fallstudien und Begriffserklärungen bringen Licht in das Dickicht der Zuständigkeiten. Ländervergleiche veranschaulichen Stärken und Schwächen verschiedener Modelle, und internationale Best-Practice- Beispiele zeigen Alternativen auf. Eine Sammlung von bereits bestehenden und möglichen neuen Instrumenten weist Wege zu einer Raumplanung, die die Ressource Boden schont, den Klimawandel abfedert, der Wohnungsfrage hilft und eine gute Architektur ermöglicht.

Hubeli, Ernst
2020: Die neue Krise der Städte – zur Wohnungsfrage im 21. Jahrhundert . Rotpunktverlag. .

Das Wohnen ist heute in mehrfacher Hinsicht zum Problemfall geworden. Das veranschaulicht der Architekt und Stadtplaner Ernst Hubeli in dieser pointierten Streitschrift, die die Wohnungsfrage, schon von Friedrich Engels gestellt, für das 21. Jahrhundert neu verhandelt. Ein Problemfall ist das Wohnen in architektonischer Hinsicht: Die Vielfalt unserer Lebensentwürfe passt längst nicht mehr in den Einheitsbrei von 3-Zimmer/Küche/Bad. Vor allem aber hat der Gebrauch beziehungsweise Verbrauch von Boden in den letzten zwanzig Jahren eine soziale und ökonomische Krise der Städte ausgelöst und deren Peripherien veröden lassen. (…)

Gethmann, Daniel
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Lichtbau, Andreas
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Verhovsek, Sigrid
2020: Gewohnt: un/common . Jovis Verlag. .

Neue Konzepte für unser Zusammenleben sind dringend erforderlich, um auf die wachsende gesellschaftliche
Ungleichheit, die Auflösung klassischer Arbeits- und Familienstrukturen oder die Ausprägung vielfältiger sozialer Beziehungsmuster zu antworten. GAM.16 versteht Raumbildungen als durchlässigen Rahmen für sozialräumliche Strukturen in architektonischer, soziologischer und kultureller Hinsicht und möchte das Bewusstsein für gemeinschaftliche Ressourcen wieder stärker ins Zentrum des gesellschaftspolitischen Diskurses rücken. Unter dem Titel „gewohnt: un/common“ plädiert GAM.16 für gemeinschaftlich orientiertes Wohnen und stellt kollaborative und koproduktive Organisationskonzepte für das Wohnen als räumliche Praxis vor.

2020: Neues soziales Wohnen Positionen zur IBA_Wien 2022 . Jovis Verlag. .

Wie können Städte angesichts aktueller Veränderungen inklusiv, lebenswert und leistbar bleiben und welchen Beitrag kann eine umfassende Quartiersentwicklung dazu leisten?

Hausmann, Brigitte
2020: Neues Wohnen - Innovative Wohnformen der 1920er Jahre: Groß-Berlin und die Folgen für Steglitz und Zehlendorf . Gebr. Mann Verlag. .

Neben Voraussetzungen, Ideen und Auswirkungen des Neuen Wohnens werden neuartige Bautechniken, Haustypen, Grundrissformen oder technische Errungenschaften vorgestellt, etwa die Einbauküche. Im Jubiläumsjahr »Bauhaus 100« richtet sich der Blick zudem auf innovative Raumausstattungen und Einrichtungsgegenstände der Zwischenkriegszeit in Wohnsiedlungen und Privathäusern.

Organisationsmodelle in gemeinschaftlichen Wohnprojekten
Leutgöb, Johanna
2020: Organisationsmodelle in gemeinschaftlichen Wohnprojekten , Masterarbeit . Wien.

Im Rahmen der Arbeit wurden Organisationsmodelle von gemeinschaftlichen Wohnprojekten (bzw. Gruppenwohnprojekten, Baugruppen oder Cohousing-Projekten)  und deren Relevanz für das Wohlbefinden der Bewohner*innen betrachtet. Die Ergebnisse zeigen, dass neben dem Organisationsmodell auch andere Faktoren wie z.B. Individualität und Selbstbestimmtheit, Gemeinschaft, die Wohnqualität, die Architektur oder persönliche Beziehungen für das Wohlbefinden wichtig sind. Die Möglichkeit der Partizipation auf freiwilliger Basis, gegenseitige Unterstützung im Alltag und Sharing-Angebote sind weitere wichtige Wohlbefindensfaktoren. Das Organisationsmodell soll die Mitgestaltung und Beteiligungsmöglichkeiten sicherstellen, Sicherheit vermitteln, Flexibilität gewährleisten, entlasten hinsichtlich des Aufwands bei der Selbstverwaltung, Gemeinschaftsbildung einen Stellenwert geben und einen Rahmen für Konfliktbewältigung vorsehen. Leitbilder im Sinne einer Orientierung, vielfältige Entscheidungsfindungsmethoden, Arbeitsteiligkeit und klare Entscheidungsbefugnisse und die Nutzung unterschiedlicher gemeinschaftsbildender Instrumente können das Vertrauen stärken und sich positiv auf das Wohlbefinden auswirken.

https://leutgoeb.com/wp-content/uploads/2021/01/2020_MT_leutgoeb-wohnprojekte-la…
Liotta;
A., Salvoto-John
2020: What is Co-dividuality? Post-individual architecture, shared houses, an other stories of openess in Japan . Jovis Verlag. .

Der Fokus dieses Bandes liegt auf aktuellen Experimenten der japanischen Architekturwelt. Präsentiert werden Wohnmöglichkeiten, die thematisch gestaltet sind und neben privatem Wohnraum große Gemeinschaftsbereiche zur Verfügung stellen. Diese ermöglichen den Bewohnern zahlreiche Aktivitäten, wie das gemeinsame Kochen, Urban Farming oder auch die Gründung eines Start-ups sowie die Erfahrung neuer Raum-Ergonomien.

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