Literatur

In: Barbara Schönig, Justin Kadi und Sebastian Schipper (Hrsg.): Wohnraum für alle?! Perspektiven auf Planung, Politik und Architektur.
Sind gemeinschaftliche Wohnprojekte eine Antwort auf drängende Fragen wie Vereinsamung, hohe Mieten und Ressourcenverschwendung? Barbara Nothegger zeigt anhand von vergleichbaren Häusern in Deutschland und der Schweiz, wie gute Nachbarschaft zu mehr Lebensqualität führt, und schildert humorvoll, wie sie in ihrem Wohnprojekt glücklich wurde.


Mit Schweizer Architektur verbindet man gemeinhin Namen weltbekannter Architekten wie Mario Botta, Peter Zumthor oder Herzog & de Meuron und ihre ikonischen Bauten. Dieses Buch stellt jedoch nicht schöne Villen oder prestigeträchtige Projekte wie beispielsweise Museen in den Mittelpunkt, sondern das Phänomen des genossenschaftlichen Bauens in der Schweiz und insbesondere in der Stadt Zürich.
In den letzten 15 Jahren veränderten sich solche Genossenschaftsprojekte deutlich. Dank Unterstützung durch Steuergelder und mit innovationsfördernden Wettbewerben entwickelten sich in Zürich Wohnformen, die einen grossen Einfluss auf die Stadt und das urbane Leben haben. Diese Bauten können als vorbildhafte Modelle dienen, wie das weltweit stetig steigende Bedürfnis nach städtischem Wohnraum zu befriedigen ist.


Seit Jahren steigen Mieten und Wohnungspreise - vor allem in wachsenden Städten und Regionen Deutschlands. Günstiger Wohnraum wird zunehmend knapp und gerade untere und mittlere Einkommensgruppen sind von hohen Wohnkosten belastet.
Der Band bringt gestalterische, gesellschaftliche und politische Lösungsansätze in einen Dialog. Die Beiträge erkunden die Gründe für die Wiederkehr der Wohnungsfrage und stellen Strategien vor, mit denen bezahlbarer Wohnraum für alle geschaffen werden kann. Akteure aus Wissenschaft, Praxis, Politik und sozialen Bewegungen finden hier aktuelle Perspektiven auf ein drängendes urbanes Problem.


Die gemeinschaftlichen Wohnprojekte, die in diesem Buch behandelt werden, wollen keine alternativen Modelle in selbstbezogenen, homogenen Gemeinschaften mehr sein. Nicht Abschließung, sondern Öffnung ist die neue Qualität dieser Pionierprojekte gemeinschaftlichen Wohnens und Lebens. Sie wollen individuelles Leben ermöglichen, aber auch neue Formen der Gemeinschaft.


Das Buch beleuchtet jene Fragen, die sich alle Interessierten stellen sollten, bevor sie Entscheidungen zu Ort und Art der Baugruppe, zum Gebäude und zur Finanzierung treffen. Architekten und Planer erhalten mit diesem Buch Einblick in die Entscheidungsprozesse innerhalb der Gruppen, woraus sich Empfehlungen für den Umgang mit Baugruppen sowie Planungsstrategien ableiten lassen.